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Tag : people

Stille Wasser

Zugegeben, manchmal bin ich vielleicht überemotional. Manchmal vielleicht auch einfach zu labil und sensibel. Genau an solchen Tagen gerate ich dann gerne mal in Erdbeben-Situationen, Momente, in denen die Tränen kommen aus Wut oder Ärger, aus Ohnmacht oder Unverständnis, ich kenne den Grund nicht genau, nur die Folgen.   Ich habe anstrengende Tage hinter mir, die vollgepackt waren mit Meetings, Menschen, Organisationskram und Software-Sterben. Darüber habe ich fast vergessen, dass mir das Leben ja immer noch so seine Streiche spielt mit […]

Früher wollte ich das nie wissen

Prolog Wir stehen früh auf, stärken uns und laufen über Stunden hinweg bis in den Nachmittag hinein. Wenn uns keine Wehwehchen plagen und keine Blasen uns vom Weitergehen abhalten, kommen wir sogar halbwegs fit an unserem Ziel an. Ein nettes Lokal. Wir lassen uns auf einem traumhaften kleinen Platz nieder, geniessen kaltes Bier, essen Käse mit Blaubeermarmelade und fühlen uns ein wenig wie kleine Kinder mit blauverschmierten Mündern. Die Sonne wärmt Körper und Herz. Später am Nachmittag wollen wir noch […]

Du wunderliche Welt

Du bringst mich um den Verstand, wunderliche Welt. Mit allen Momenten der Freiheit und den bösen Rückholaktionen auf den Boden der Tatsachen. Diese Dinge, die man nicht kontrollieren kann und die einen einholen im Augenblick der Unachtsamkeit, achtsam nur noch tränennah, und ich weine an deiner Schulter und ich hasse mich dafür und ich liebe dich dafür. Dann wieder fühlt sich alles so gut an und richtig und frei, aber der Hammerschlag kommt jedes Mal, jedes Mal wieder, mit der […]

Was ich mit dir bin

Bei dir sein wollen Mitten aus dem was man tut weg sein wollen bei dir verschwunden sein. (Erich Fried) Manchmal fürchte ich, du könntest nur in meinem Kopf existieren, könntest eines dieser Hirngespinste sein, die man eben so mit sich herum trägt wie Tagträume und Schutzschilder, manchmal fürchte ich mich, was zwischen uns passiert, ob nun tatsächlich oder vielleicht auch nur in meinen Gedanken, ich weiss das hin und wieder nicht zu sagen. Dann wieder ist dein Kuss so real […]

Immer wieder wenn es regnet

Und immer wieder wenn es regnet. Von der Schwere in deinen Augen und der Musik in den Strassen. Vom Aushalten deines Fortseins und den Erinnerungen im Spiegelbild. Unser Fluss. Dort am Ufer seh ich dich und doch bist du es nicht mehr. Zwischen Frieden und Liebe und all dieser Kälte. Unsichtbar erkenn ich dich, ohne Farbe, Licht nur mit Glanz in den Augen.     Zwei werden sich nie einig sein, was ein Moment wirklich bedeutet. Was es heisst, wenn […]

Warum sind wir so

Wichtig ist, nie beim Anfang zu beginnen. Ich werde dich suchen, hier, zwischen den Zeilen. Irgendwo zwischen zurechtgeschnittenen Worten und Bildern, irgendwo in den Glasfaserkabeln, im Fluchtpunkt einer Atempause. Kontrollgang des Blicks in die Ferne: Unser Wir zieht Fäden, die Wolken entlang. Jeder Vogelschatten, der mich streift, berichtet von deinen Brauen und Wimpern. Die Spuren von Entenfüssen im Fluss erzählen von deinem Lächeln. Der Duft frischer Pistazien muss mit deinem Nacken zu tun haben. Wenn ich mein Gesicht lang genug […]

Dann war die Sonne weg

Es war Abend und die Welt tat, was sie zu tun hatte: weit draussen rauschte ein Zug vorbei, irgendwo hockte ein Vogel und sang ein Nachtlied, die Wolken standen am Himmel, weil sie es mussten. Alles war wie immer. Die Bäume versanken in weichem Licht der Abendsonne. Es wehte ein Wind, die Art von bewegter Luft, die etwas verhiess, ohne etwas zu versprechen, in der ein wenig Pathos lag. Ausserhalb der Stadt, im Garten eines winzigen Hauses, war nichts wie […]

Kein Grund zur Panik

So herrlich unentspannt tröpfelt das Leben vor sich hin und wir mit ihm. Ab und an trifft uns ein Papierflieger mitten ins Gesicht, das macht nichts, jedenfalls nichts kaputt aber sonst auch nicht viel. Wir sind herrlich entspannt, sagen die anderen, sagen wir uns immer wieder vorm Spiegel bis wir uns selbst glauben, ein wenig nur. Das reicht, um nicht durchzudrehen. Immerhin. Troztdem vermissen wir es, das gehalten werden, das halten dürfen, ein bisschen Wärme, auch ohne Kerzenflimmern und Backgroundmusik. […]

Dass Du nicht da bist

Es war der Moment, der alles veränderte, alles in mir und um mich herum. Mit offenen Augen und den weit geöffneten Fenstern meines Bewusstseins daliegend umschloss ich jede Sekunde mit dir einzeln mit beiden Händen, um sie festzuhalten. Doch eine nach der anderen bahnte sich ihren Weg zwischen meinen Fingern hindurch in die Freiheit und zerplatzte im Zwischenraum zwischen Raum und Zeit wie eine Seifenblase. Nur einige Sekunden später reisse ich die Türe auf und tauche in der Menschenmenge ab. […]

Klettern wir mal auf einen Baum?

“Klettern wir mal auf einen Baum? Machen wir ihn zu unserem wunderbarsten Ort auf der ganzen Welt? In nur einem Moment, Augenblicke voller unbeschwerter Zeiteinheiten, die für uns ewig bleiben werden.” Ich träume, du kommst zu mir und dein Körper ist ganz warm und du kommst her und bewegst dich in meinen Armen und wir küssen uns und Stille erfüllt den Raum. So ungefähr ein Monat.
 Ein Monat ist es her, dass alles plötzlich anders wurde.
Vor einem Monat, da war […]